Wie Sie bei einer Wohnungsbesichtigung den Vermieter von sich überzeugen
Sie haben trotz Wohnungsknappheit Ihre Traumwohnung gefunden? Glückwunsch, die erste Hürde haben Sie geschafft! Doch je schöner die Wohnung ist, desto größer ist auch die Konkurrenz. Vom ersten Kontakt über die Wohnungsbesichtigung bis zum Abschluss: Wir zeigen Ihnen wie Sie (fast) jeden Vermieter von sich überzeugen.
Wie Sie bereits mit der Kontaktaufnahme den Vermieter von sich überzeugen
Sobald Sie eine Wohnung gefunden haben, die Ihnen gefällt, geht es los. Noch bevor Sie den Vermieter kontaktieren, sollten Sie in Zeiten der neuen Medien Ihre Präsenz im Internet prüfen: Welche Ergebnisse erhalte ich bei einer Suche nach meinem Namen und welchen Eindruck erwecken sie? Im Zweifel sollten Sie die Privatsphäre-Einstellungen in Ihren sozialen Netzwerken überarbeiten.
Danach gilt: der erste Eindruck zählt - auch schon bei der Kontaktaufnahme. Sehen Sie sich die Anzeige genau an. Finden Sie heraus, ob der Vermieter lieber per Telefon, per Mail oder direkt über die Seite kontaktiert werden will und halten Sie seine bevorzugten Zeiten ein, wenn Sie anrufen. Sollten Sie Ihn schriftlich kontaktieren, suchen Sie nach einem Namen, um eine Anschrift zu formulieren.
Im Anschreiben sollten Sie sich genau vorstellen. Fokussieren Sie sich auf die Dinge, die den Vermieter interessieren: Wie ist Ihre berufliche Situation und dementsprechend Ihr Einkommen? Warum ziehen Sie um? Dies ist zum Beispiel wichtig, um dem Vermieter zu zeigen, dass es nicht an Problemen mit dem vorherigen Vermieter lag oder Sie gar rausgeschmissen wurden.
Danach sollten Sie ein paar präzise Fragen stellen, um herauszufinden, ob eine Wohnungsbesichtigung sinnvoll ist oder Sie Ihre Zeit und die des Vermieters verschwenden würden. Sobald Sie sich sicher sind, fragen Sie nach einem Besichtigungstermin und geben Sie direkt Ihre Verfügbarkeit an. Ist ein Termin vereinbart, sollten Sie nachhaken, welche Dokumente Sie mitbringen sollten, um sich bestmöglich vorzubereiten.
Die Vorbereitung der Wohnungsbesichtigung
Wo eine interessante Wohnung ist, ist häufig auch große Konkurrenz und gerade bei Sammelbesichtigungen ist es schwer, sich gegen die anderen Interessenten durchzusetzen. Wir geben Ihnen vor der Wohnungsbesichtigung Tipps, damit Sie optimal vorbereitet sind.
Zunächst einmal sollten Sie sich Sie sich Zeit für die Besichtigung nehmen, denn Hektik lässt schnell auf geringes Interesse an der Wohnung schließen. Bereiten Sie am besten außerdem eine Bewerbungsmappe mit den unten aufgelisteten Unterlagen vor. Beim Besichtigen einer WG ist zwar oft die Persönlichkeit entscheidender, aber auch dort können bestimmte Unterlagen helfen, den Vermieter von sich zu überzeugen. Zu guter letzt kann es nicht schaden, einen Freund oder eine Freundin zum Besichtigungstermin mitzunehmen. Dies gibt Ihnen Selbstsicherheit und Sie erhalten eine zweite, objektive Meinung.
Zeigen Sie sich beim Termin von Ihrer besten Seite
Beim Termin angekommen, sollten Sie den positiven Eindruck aus den vorangegangenen Gesprächen bestätigen. Seien Sie unbedingt pünktlich, treten Sie gepflegt, höflich und interessiert auf und informieren Sie sich vorher noch einmal über die Wohnung. Stellen Sie Fragen, die Sie vorher vorbereitet haben, z. B. nach der Hausgemeinschaft und deren Aufgaben, nach eventuell vorhandenen Kellerabteilen oder zu den anfallenden Nebenkosten.
Andersherum sollten Sie ehrlich auf Fragen des Vermieters antworten. Verstellen Sie sich nicht zu sehr, um dem Vermieter zu gefallen, doch bedenken Sie, dass Sie nicht auf alle Fragen antworten müssen und z. B. bei Fragen nach Ihrer politischen Orientierung, Religionszugehörigkeit oder Familienplanung ausweichen und sogar lügen dürfen. Doch vor allem bei WG-Besichtigungen sollten Sie Sie selbst sein und versuchen, gemeinsame Interessen mit den anderen Bewohnern zu finden. Bleiben Sie (positiv) in Erinnerung, um nicht in der Masse der Bewerber unterzugehen.
Selbstauskunft des Mieters und Co - die Bewerbungsmappe
Wichtig zu wissen ist, dass der Vermieter keine Dokumente von Ihnen verlangen kann, es gibt keine Pflicht zur Selbstauskunft für Mieter. Um zu zeigen, dass Sie vorbereitet sind und um Ihre Zuverlässigkeit zu belegen, empfiehlt es sich jedoch, einige Dokumente mitzubringen und dem Vermieter die Entscheidung zu erleichtern. Die folgenden Unterlagen sollte eine Bewerbungsmappe idealerweise enthalten:
- einen Personalausweis (Geben Sie jedoch keine oder nur geschwärzte Kopien ab!)
- einen Arbeitsvertrag
- Einkommensnachweise
- eine Selbstauskunft des Mieters
- eine Schufa-Selbstauskunft
- evtl. eine Mietbürgschaft (z. B. bei Studierenden)
Nach der Wohnungsbesichtigung am Ball bleiben
Besprechen Sie vor der Verabschiedung das weitere Vorgehen, damit niemand vergeblich auf eine Antwort wartet. Fragen Sie, bis wann Sie eine Antwort erhalten werden oder machen Sie direkt einen Termin für ein weiteres Telefonat aus.
Aber denken Sie daran: Egal wie gut Sie vorbereitet sind, es kann nicht immer beim ersten Versuch klappen. Wichtig ist deshalb, am Ball zu bleiben und auch bei der zehnten Wohnungsbesichtigung noch so freundlich zu sein wie bei der ersten. Jede neue Wohnung bedeutet auch, erneut einen guten ersten Eindruck beim Vermieter machen zu müssen, bietet Ihnen gleichwohl aber auch eine neue Chance. Lernen Sie mit jeder Wohnungsbesichtigung, Ihr Auftreten zu verbessern und somit Ihre Chancen zu erhöhen. Fragen Sie den Vermieter, warum er sich gegen Sie entschieden hat und Sie können vielleicht schon den nächsten Vermieter von sich überzeugen.
Worauf Sie selber bei einer Wohnungsbesichtigung achten sollten, um die richtige Wohnung auszuwählen, können sie hier nachlesen.