Finanzielle Fördermöglichkeiten für Studenten in Deutschland
Miete, Lebenshaltungskosten, eventuell anfallende Studiengebühren, Klamotten etc. – die Finanzierung des Studiums gestaltet sich für einige schwierig! Neben dem Semesterticket und dem Studentenausweis, die einem bereits Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel und viele Vergünstigungen ermöglichen, existieren in Deutschland zahlreiche finanzielle Fördermöglichkeiten, die man abhängig von den Umständen und Konditionen als Student beantragen kann, um besser über die Runden zu kommen und trotzdem in einer anderen Stadt studieren zu können. Roomlala stellt Ihnen in einem Überblick die bekanntesten Fördermöglichkeiten vor:
BAföGDas Bundesausbildungsförderungsgesetz (kurz BAföG) regelt die staatliche Unterstützung von Studenten und ist wohl die bekannteste Form der finanziellen Fördermöglichkeiten für Studenten in Deutschland. Circa ein Drittel der Studenten beziehen es heutzutage. Der Betrag – der Höchstsatz liegt bei 735 Euro - wird zur Hälfte als Zuschuss und zur anderen Hälfte als zinsloses Staatsdarlehen ausbezahlt, das nach dem Studienabschluss zurückgezahlt werden muss. Die Förderungsfähigkeit ist abhängig von dem persönlichen Einkommen und dem der Eltern. Bezüglich des Vermögens und Einkommens gelten jedoch gewisse Freibeträge. Im Internet finden Sie einige Rechner, mit denen Sie Ihren ungefähren BAföG-Betrag ausrechnen können. Um einen Antrag zu stellen, genügt es, sich auf die Homepage zu begeben, die entsprechenden Formulare herunterzuladen, auszufüllen und schließlich rechtzeitig abzuschicken. Ihr Anspruch wird dann geprüft. Sie sind selbstverständlich stets dazu verpflichtet, Änderungen dem zuständigen Amt mitzuteilen.
WohngeldAls Student hat man normalerweise keinen Anspruch auf Wohngeld in Deutschland, wenn man in die Förderungsfähigkeit durch das BAföG fällt. Die Begründung liegt darin, dass das BAföG bereits einen Teil für Wohnkosten enthält. Wenn aus verschiedensten Gründen kein Anspruch auf das BAföG besteht oder das BAföG als reines Bankdarlehen ausgezahlt wird, kann das Wohngeld jedoch auch als Student beantragt werden.
StudienkreditDie Aufnahme eines verzinsten Studienkredits ist ebenfalls zur Förderung des Studiums unter bestimmten Bedingungen möglich. Angeboten wird er normalerweise von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), ist jedoch nur über lokale Vertriebspartner (beispielsweise Studentenwerke, Sparkassen und Banken) abschließbar. Weitere Informationen und Bedingungen finden Sie auf der Website der KfW. Die Bewilligung ist normalerweise kein Problem und nicht unbedingt an Sicherheiten gebunden. Der Kredit muss erst nach Beendigung des Studiums zurückgezahlt werden.
BildungskreditDer Bildungskredit ist zeitlich auf 24 Monate begrenzt und ist unabhängig vom eigenen Einkommen oder jenem der Eltern. Er dient hauptsächlich der Finanzierung des Studienabschlusses beziehungsweise von Praktika und kann daher erst ab dem 3. Bachelor-Fachsemester oder später beantragt werden. Der Antrag muss stets ans das Bundesverwaltungsamt bzw. unter bildungskredit.de gestellt werden. Der Kredit beträgt zwischen 100 und 300 Euro monatlich. Die Rückzahlung beginnt 4 Jahre nach der Erstauszahlung.
KindergeldFür Studenten, die noch nicht die Altersgrenze von 25 Jahren überschritten haben, können die Eltern Kindergeld beantragen. Falls Ihre Eltern Ihnen den Unterhalt verwehren, können Sie auch die direkte Auszahlung an sich selbst beantragen. Für das 1. und 2. Kind beträgt die Höhe des Kindergeldes aktuell 192 Euro monatlich.
StipendienDer Irrglaube, dass immer nur perfekte Noten sowie ein perfekter Lebenslauf zu einem Stipendium verhelfen, hält sich hartnäckig. Allerdings zählen meist auch Eigenschaften und Qualitäten wie Verantwortungsbewusstsein, Teamgeist, (gesellschaftliches) Engagement und das persönliche Gespräch. Sie sollten also nicht sofort vor einer Bewerbung zurückschrecken, denn es gibt mittlerweile ein breites Angebot für die verschiedensten Leute und auch kleinere Begabtenförderwerke. Die Förderhöhen und Anforderungen variieren deutlich je nach Stipendiengeber. Es ist daher ratsam, sich verschiedene Datenbanken und Stiftungen (beispielsweise die Konrad-Adenauer- oder Heinrich-Böll-Stiftung) durch- und anzusehen. Sie können zum Beispiel die Studienstiftung des deutschen Volkes, den Stipendienlotse des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, die Datenbank des DAAD und die Seite des Deutschlandstipendiums des Bundesministeriums für Bildung und Forschung konsultieren und sich schließlich direkt beim Stipendiengeber bewerben.
Indem Sie auf diese Weise das Bestmögliche aus Ihren Finanzen rausholen, können Sie schließlich die Erfahrungen, die man als Student machen sollte, voll auskosten.
Name des Autors: Roomlala